Im Kongobecken, dem schwarzen Herz Afrikas, verbindet der Reiseanbieter Kamba African Rainforest Experience im Odzala-Kokoua National Park das Safari-Konzept mit gelebtem Naturschutz und der Erhaltung der Biodiversität. Der National Park liegt im Nordwesten der Republik Kongo im zweitgrößten tropischen Regenwald der Welt.

Tropischer Regenwald

Tropische Regenwälder werden auch als „grüne Lunge“ des Planeten bezeichnet, weil sie große Mengen an CO2 speichern und im Gegenzug Sauerstoff an die Luft abgeben. Sie zeichnet vor allem aus, dass es in ihnen immer feucht ist. Der Baumbestand ist fast ausschließlich von Laubhölzern geprägt, der Kronenbereich ist bis in eine Höhe von 40, teilweise bis 60 Meter sehr dicht, es besteht ein hoher Konkurrenzdruck um die Lebensgrundlage Licht. Entsprechend ist es im bodennahen Bereich sehr dunkel, hier herrschen meist undurchdringliches Kraut- und Buschwerk vor. Die Humusschicht ist relativ dünn, die Nährstofflage entsprechend. Ein Beispiel: ohne mehr oder weniger ständigen Nachschub von Wüstenstaub (500 Mio. t/a) aus der Sahara, der in großer Höhe über den Atlantik verfrachtet wird, wäre der Amazonas-Regenwald  wohl ein lichter Hain oder eine Savanne. Die „angelieferten“ Stoffe Eisen- und Phosphor-Verbindungen werden großteils über Pilze (Mycel im Boden) aufgenommen und an die Chlorophyll-führenden Pflanzen im Austausch gegen Zucker abgegeben. Analoges gilt auch für den kongolesischen Urwald.

Tropische Regenwälder finden sich am Äquator und einem Streifen etwa bis zum zehnten Breitengrad nördlicher und südlicher Breite. Südamerika, Zentral- und Ostafrika sowie Südostasien sind die drei hauptsächlichen Vorkommen. Insgesamt bedecken tropische Regenwälder ca. 9% der Landfläche, Tendenz leider deutlich fallend. Im Regenwald gibt es aufgrund seiner geografischen Lage keine Jahreszeiten und daher auch keine größeren Schwankungen der Temperatur oder der Tageslänge. Tropenwälder gelten als überaus reich an Vegetation und Fauna, zwischen 40 und 60 Prozent aller überhaupt vorkommenden Arten sind im tropischen Regenwald nachweisbar. Der ökologische Wert besteht nicht nur in ihrer Funktion als Luftreiniger und Kohlenstoffsenke, sondern dazu auch als Kühlkörper und Wasserreservoir, vor allem aber als Ort konkurrenzloser Biodiversität.
Die Bedrohung dieser Vegetationszone ist ausschließlich anthropogen: Brandrodung, Raubbau tropischer Hölzer, Sojaanbau, Weidewirtschaft, Over-tourism, Abbau von Bodenschätzen.

Die Wasserstellen sind stets reich belebte Orte

Odzala-Kokoua National Park

Der 13.600 km² umfassende Odzala-Kokoua National Park liegt in der Republik Kongo auf etwa 400 bis 600 Metern Seehöhe und ist der zweitgrößte voll-intakte Flachland-Regenwald der Welt sowie eines der global ältesten Naturschutzgebiete, gegründet schon im Jahr 1935, noch unter französischer Kolonialherrschaft. Er hat seit 1977 den Status eines UNESCO Biosphärenreservats und wird seit 2023 als UNESCO Weltnaturerbe geführt. Aufgrund seiner Unzugänglichkeit ist das Gebiet fast frei von menschlicher Besiedlung und kaum den Gefahren von Holzraub und Rodung ausgesetzt, eine echte Kohlenstoff-Senke.
Die Fluss/Waldlandschaft des Kongo ist bestimmt von den großen Regenmengen, die neben den von außen zuströmenden Wassermassen von der Vegetation selbst verursacht werden. Diese besteht aus tropischem Regenwald mit vielen Lichtungen und verzweigten und mäandernden Wasserläufen des Kongo und seiner Zuflüsse. Im Odzala-Nationalpark leben u.a. Waldelefanten, Bongos, Sitatungas, Kronenducker, Tüpfelhyänen, Löwen, Leoparden, Büffel, Riesenwaldschweine, Pinselohrschweine und zahlreiche Affenarten einschließlich Gorillas und Schimpansen. In Odzala-Kokoua kommen 400 Vogel-, 114 Säugetier- und über eintausend Pflanzenarten vor. Überflutete Lichtungen mit einer hohen Konzentration an Mineralien und Salzen bieten die besten Orte, um die tierischen Bewohner des Regenwalds zu bestauenen, da die Tiere diese oft aufsuchen um zu trinken und Mineralien aufzunehmen.

Die Ngaga Lodge im dichten Dschungel

Kamba African Rainforest Experience

Im Odzala-Nationalpark verbindet der Reiseanbieter Kamba African Rainforest Experience das Safari-Konzept mit gelebtem Naturschutz. In drei Lodges haben je bis zu zwölf Personen die Gelegenheit, tropischen Regenwald, urwüchsiges Fluss- und Überschwemmungs-Landschaften oder offene Savanne ganz nah kennen zu lernen. Dabei liegt dem Veranstalter am Herzen, nicht nur unvergessliche Eindrücke zu vermitteln, sondern über diese ein vertieftes Verständnis zu erreichen, was die dortige Flora und Fauna in ihrem komplexen Zusammenspiel und der Bedrohung ihrer Vielfalt betrifft. Das gilt auch für die einheimische Bevölkerung über die Unterstützung lokaler Gemeinschaften.

Sogenannte Discovery Camps dienen als Unterkunft und Ausgangspunkt für Safari-Touren durch den Regenwald. Die Lodges Ngaga, Lango oder Mboko liegen dabei in Gebieten des Parks, die durch unterschiedliche Landschaftsformen geprägt sind. Ngaga befindet sich im dichten Urwald, Mboko liegt in einem Savannenstreifen. Und Lango ist eine von Sümpfen und mäandernden Gewässern gekennzeichnete Destination. Zwei Regenzeiten, einmal zwischen März und Mai und zwischen September und November, bestimmen das Wettergeschehen des Parks. Während der regenreichsten Monate Mai und November sind die Safaricamps im Nationalpark geschlossen.

Der westliche Flachladgorilla mit seiner braunen „Kappe“

Gorilla-Tracking

In Ngaga ist vor allem Gorilla-Tracking angesagt. Dabei werden Gruppen mit maximal vier Teilnehmern so an die von den Menschenaffen bevorzugten Plätze geführt, dass diese nicht in ihrem Lebensrhythmus gestört werden. In Ngaga gibt es auch eine Forschungsstation, die sich der Primatologie verschrieben hat, sie ist ebenfalls Teil des Kamba-Ressorts.

Die hier ansässigen westlichen Flachlandgorillas unterscheiden sich von ihren östlichen Nachbarn in Körperbau und Fellfärbung. Sie sind etwas zierlicher gebaut und eher grau-braun als schwarz mit einer braunen „Kopfbedeckung“. Sie klettern öfter als ihre Verwandten auf Bäume und sind territorial verträglicher. Zwei Großfamilien mit je einem Familien-Oberhaupt und etwa 15 bzw. 24 Mitgliedern ziehen auf der Suche nach, vor allem pflanzlicher, Nahrung durch den örtlichen Regenwald nahe der Ngaga-Lodge. Auch wenn ihr Bestand zahlreicher ist als der anderer Gorilla-Arten, zählt sie die IUCN zu den vom Aussterben bedrohten Arten.

Neben den Gorillas leben hier auch zahlreiche Huftiere wie Wasserbüffel oder Antilopen und Waldelefanten, aber auch Großräuber wie Löwen, Leoparden und Hyänen sowie Wasser- und Pinselohrschweine und Schimpansen. Auch die Vogelwelt ist zahlreich vertreten.

An der Mboko Lodge finden sich regelmäßig Waldelefanten ein

Die Mission von Kamba

Die Mission von Kamba ist es, beeindruckende Erlebnisse zu schaffen und gleichzeitig den Schutz des Kongobeckens voranzutreiben. Durch die Stärkung lokaler Gemeinschaften, die Entwicklung nachhaltiger Tourismusmodelle und transformative Erlebnisse für die Gäste möchte Kamba die Sichtweise auf die Welt verändern und eine tiefere Wertschätzung für die Natur fördern. Dies wird durch das KARE-Framework umgesetzt:

  • Knowledge: Durch unvergessliche Erlebnisse wird das Bewusstsein für die Bedeutung des Kongobeckens als Kohlenstoffsenke und Lebensraum für seltene Arten geschärft.
  • Advancement: Die Finanzierung von Bildungs-, Gesundheits- und Ausbildungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung fördert wirtschaftliche Unabhängigkeit und den Erhalt der traditionellen Lebensweise.
  • Research: Unterstützung wissenschaftlicher Projekte, insbesondere durch die Forschungsstation in Ngaga, hilft dabei, das Verständnis der Artenvielfalt zu vertiefen und bedrohte Arten zu schützen.
  • Ecotourism: Nachhaltige wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen, die den Regenwald vor zerstörerischen Aktivitäten wie Holzeinschlag und Wilderei schützen.

https://kambaafrica.com/

Text: Werner Köstle/Kamba
Bilder: Kamba/Scott Ramsey, Andy Skillen, Andrew Howard