Im Mai 2018 hatte die Familie Erhardt die Türen ihrer Werdenfelserei zum ersten Mal geöffnet. Nur eine Bachbreite vom Garmischer Kurpark entfernt, ist das beeindruckende Holzgebäude inzwischen fester Bestandteil der Marktgemeinde am Fuße der Zugspitze und ein beliebter Treffpunkt bei den Einheimischen.
„Wir freuen uns, dass wir schon nach kürzester Zeit gespürt haben, dass unser Konzept sowohl bei Urlaubern als auch bei Einheimischen gut ankommt“, so Monika Erhardt, die das Haus mit ihrem Mann und zwei Töchtern leitet. Als der Traum von der Werdenfelserei lediglich in den Köpfen der Gastgeberfamilie existierte, haben sie sich bereits intensiv Gedanken darüber gemacht, wie sich ein möglichst ressourcenschonendes Hotel realisieren ließe. „Die Schönheit der wunderbaren Landschaft in unserem Werdenfelser Land zu bewahren und bewusst Verantwortung für Mensch und Umwelt zu übernehmen – auch und erst recht für kommende Generationen – das hat uns motiviert. Deshalb gehören nicht nur ökologische Standards, sondern auch ethische Werte und soziale Verantwortung zu den Grundsätzen unserer Unternehmensführung.“
Umfassendes Nachhaltigkeitskonzept
Und so ist die Familie Erhardt, die selbst aus der Region stammt, kontinuierlich dabei, in den verschiedensten Bereichen zu erkunden, wie noch zukunftsorientierter gearbeitet werden kann. Bei der Heizenergie konnten im Vergleich zu Hotels in ähnlicher Größenordnung bereits rund 40% eingespart werden. Dazu gehört auch, dass jede geeignete Dachfläche per Photovoltaik-Anlage genutzt wird. In den Töpfen der Köche landen größtenteils Lebensmittel von den Landwirten der Region. Alles, was die Hoteliersfamilie aus der Umgebung oder zumindest aus heimischen Quellen bekommen kann, wird von dort bezogen. Dies gilt auch für die umfangreiche Weinkarte, bei welcher der Schwerpunkt auf deutschen Erzeugnissen liegt.
Ein Haus mit besonderem Charakter
Der „Rooftop-Pool mit Logenblick auf die Zugspitze: Im beheizten Infinity-Pool scheint es, als würde man direkt in die Berge schwimmen. Genauer gesagt, zum höchsten Berg Deutschlands. Daneben thront ein Kirchturm, viel Grün und dahinter ragen viele weitere Gipfel auf, die dem Spa-Gast förmlich Spalier stehen – schöner hätte man die Lage nicht malen können.
Holz & Geborgenheit: Ein Boutique-Hotel aus Holz, das sieht man von außen und von innen gleichermaßen. Schon beim Betreten des Hauses erspüren die Gäste das natürliche Material. Ein weiteres wichtiges Bauelement ist das Glas. So Denn die Natur zeigt die spektakulärsten Schauspiele, und die sollen Gäste durch große Glasfassaden stets im Blick behalten.
Regional & selbstgemacht: Das Brot wird selbst gebacken und Fisch, Fleisch, Käse, Milchprodukte, Schokolade und Kräuter kommen von Produzenten gleich um die Ecke und werden in der Küche der Werdenfelserei frisch verarbeitet. Sogar das Lamm kommt manchmal direkt vom Hof der Mitarbeiter. Nachhaltigkeit spielte nicht nur beim Bau des Hauses eine zentrale Rolle, sondern zieht sich auch weiterhin durch alle Bereiche der Werdenfelserei, einschließlich der Küche Nachhaltig & zukunftsorientiert: In der Werdenfelserei entstammt nahezu alles Naturprodukten – vom Interieur bis hin zur Küche. Seit der Hotelplanung arbeiten die Gastgeber daran, nachhaltig zu agieren, und dieser Prozess endet nie. Das Energiehaus entspricht dem KfW55-Standard und wird durch Ökostrom der Gemeinde sowie durch eine eigene Photovoltaik-Anlage (95,07 KWp) versorgt. Geheizt wird mit Fernwärme aus der regionalen Biogasanlage. Durch ein effizientes Wärmerückgewinnungssystem können zudem 40 Prozent beim Heizen eingespart werden. In den letzten fünf Jahren wurden laufend Verbesserungen im Sinne der Nachhaltigkeit durchgeführt, so dass die bevorstehende Eco-Zertifizierung des Hauses sicher zu einer ausgesprochen positiven Bewertung gelangen wird.
Text: Peter Grett
Bilder: Werdenfelserei