Vom 16. Mai bis zum 21. Juli lädt das Salzburgische Wanderdorf Filzmoos ein, auf geführten Exkursionen einen Einblick in die faszinierende Welt der Orchideen zu erlangen. Unter dem Claim „Knabenkraut und Kohlröschen“ offeriert Filzmoos Tourismus drei Übernachtungen mit Frühstück, einer geführten Orchideenwanderung sowie kleinen Zusatzpräsenten.

Die Orchidee gilt als Königin der Blumen. Allein 25 verschiedene Arten davon wachsen in der Gegend von Filzmoos, so auch verschiedene namensgebende Knabenkraut- und Kohlröschen-Arten.

Orchideenwiese vor dem Südabbruch von Gosaukamm und Dachsteinmassiv

Orchideen – Wunder der Natur

Denken sie an Orchideen, kommen den meisten Menschen zunächst prächtig blühende Pflanzen aus tropischen Gefilden in den Sinn, wie sie etwa in Gartencentern angeboten werden.  Wer im Frühjahr und Sommer in natürlichen Wäldern, auf Trockenrasen und Feuchtwiesen auf Erkundungstour geht, wird jedoch auch in Europa manche Schönheiten dieser besonderen Spezies entdecken.

Orchideen gehören zu den farbenprächtigsten Erscheinungen des Pflanzenreichs. Ihren Namen (orchis) haben sie von der Gestalt der paarigen Wurzelknoten der Knabenkräuter, die an Hoden erinnern. Der Gattungsname wurde zur Bezeichnung der ganzen Familie übernommen. Sie wachsen auf Steinen, dem Boden oder anderen Pflanzen, von denen sie sich aber nicht ernährenDie winzigen, aber zahlreichen Samen vieler Orchideen haben kein „Keimfleisch“, sie sind von externer -Nahrungszufuhr abhängig und bilden so oft Symbiosen mit Pilzen, von denen sie Wasser und Minerale beziehen. Diese Abhängigkeit kann vorübergehender Natur sein und enden, wenn die Keimlinge selbst Chlorophyll bilden können, sie kann aber bei vielen Arten auch „lebenslang“ bestehen.


Orchideen sind zumeist Bestäubungs-Spezialisten, die auf eine bestimmte Art oder Gattung von Insekten, aber auch Vögeln oder Amphibien angewiesen sind. Dabei greifen viele Arten in eine Art Trickkiste, indem sie paarungsbereite Insekten entweder optisch oder olfaktorisch über das Imitieren von Sexualduftstoffen anlocken und diese dann, mit Pollen beladen, wieder auf die Reise schicken. Zu diesem Zweck bilden die Pflanzen regelrecht Röhren, Tunnel oder Säcke aus, an welchen die „Besucher“ mit Blütenstaub „bestrichen und beklebt“ werden. Es gibt auch eine noch „hinterlistigere“ Strategie, bei der die Blüten arttypische Alarmstoffe aussenden, die dann die Fressfeinde der angeblichen Angreifer oder auch Opfer der Blüte selbst anlocken und den Bestäubungs-Job erledigen. Auch Selbst-Bestäubung durch die Pflanze selbst kommt vor.

Orchideen gehören nicht nur zu den farbenprächtigsten und aromatischten Pflanzen, sie sind auch weltweit verbreitet. Selbst ausgemachte Naturfreunde gehen oft ahnungslos an ihnen vorbei, jedoch diejenigen nicht mehr, die einmal an einer Orchideenwanderung in Filzmoos teilgenommen haben.

Gelber Frauenschuh

Wanderdorf Filzmoos

Die Gemeinde Filzmoos im Pongau, Mitglied im Netz Österreichischer Wanderdörfer, liegt auf einem Hochplateau auf etwas über 1.000 Meter Höhe. Nördlich der Gemeinde erheben sich der Dachstein und der Gosaukamm mit seinem dominierenden Gipfel, der Bischofsmütze, die stilisiert auch Eingang ins Gemeindewappen gefunden hat. Die Entwässerung erfolgt letztlich entweder über den Inn oder die Enns ins Schwarze Meer. Filzmoos, bzw. der nördliche Teil des Gebiets bildet einen Teil des UNESCO -Welterbes Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut. Der Name ist eine Verdoppelung, sowohl „Filz“ wie auch „Moos“ bezeichneten und bezeichnen heute noch mooriges Gelände.

Alpine Blumenvegetation mit Orchideen, im Hintergrund die Bischofsmütze

Filzmoos bezeichnet sich offiziell als „Kraftort“, siebzehn Kraftorte im Gemeindegebiet können organisiert erwandert werden. Die majestätische Umgebung, die klare Luft und die eindrucksvolle Stille sollen gesundheitsfördernde Wirkung entfalten und sind sicherlich gute Plätze, um zur Ruhe und mit sich selbst ins Reine zu kommen. Manche dieser Plätze sind mit Sagen und übersinnlichen Erscheinungen verbunden, von denen nicht wenige in dieser Landschaft in alter Tradition fortleben.

Wer solchen Dingen weniger zugeneigt ist, der kann ganz profan sich dem Bergsteigen, Mountainbiking, Skifahren, alpin wie nordisch, hingeben. Möglichkeiten dazu gibt es schließlich genug.

info@filzmoos.at

Text: Werner Köstle
Bilder: Aufmacher und Textbild 4 Filzmoos Tourismus, sonstige Textbilder Filzmoos Tourismus/CoenWeesjes